Eine Kinder- und Jugendgruppe studiert einen Flashmob ein.

Ehrenamtliches Engagement – So motivierst du Jugendliche!

Voller Terminkalender, G8, der erste Nebenjob - Jugendliche für ehrenamtliches Engagement zu begeistern wird immer schwieriger. Wir zeigen dir, wie du es trotzdem schaffst, Jugendliche für deinen Verein zu gewinnen.

Inhaltsverzeichnis

Jugendliche packen an, mischen sich ein, wollen etwas verändern, sind kreativ und übernehmen Verantwortung. Mehr als ein Drittel der 14 – bis 24-jährigen zeigt ehrenamtliches Engagement! Das zeigen Untersuchungen wie beispielsweise der Freiwilligensurvey, der in regelmäßigen Abständen Daten über bürgerschaftliches Engagement erhebt.

Wo können sich Jugendliche überhaupt einbringen?

In Deutschland gibt es eine große Bandbreite von Jugendverbänden, die zusammengeschlossen als Jugendring gelten. Der Jugendring ist der Zusammenschluss der Jugendverbände. Es gibt den Bundesjugendring, die Landesjugendringe und Kreis- beziehungsweise Stadtjugendringe. Dazu zählen sowohl Jugendverbände von großen Verbänden, Sportjugendverbände, Schulverbände, religiöse und politische Jugendorganisationen, sowie auch eigenständige Jugendverbände ohne “Erwachsenenverbände”.

Was bedeutet eigentlich Jugendarbeit?

Laut Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) bedeutet Jugendarbeit in Jugendverbänden, dass junge Menschen selbst organisiert, gemeinschaftlich und mitverantwortlich arbeiten. Es gibt zahlreiche Jugendverbände mit unterschiedlichen Zielen, Inhalten, Methoden, und Organisationsformen. Aber alle haben eins gemeinsam: die Jugendverbände sind die Nachwuchsorganisation eines Verbands für Erwachsene, von dem sie inhaltlich, personell, finanziell und organisatorisch unterstützt werden.

Wie motiviere ich Jugendliche mit einem vollen Terminkalender?

Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren investieren heutzutage bis zu 5 Stunden die Woche in freiwillige Tätigkeiten. Ehrenamtliches Engagement geht jedoch im Vergleich zu früheren Jahren ein wenig zurück. Das liegt jedoch nicht an mangelndem Interesse, sondern an anderweitigen Verpflichtungen. Jugendliche haben einen vollen Terminkalender. Von Schule, über Freunde, Sport, Musik und Nebenjobs, bis hin zu der Beteiligung an Schülervertretungen, Naturschutzprojekten, Jugendverbänden oder kirchlichen Gruppen.

Nur ein Teil von ihnen übernimmt, neben der reinen Aktivität in der jeweiligen Gruppe, auch Aufgaben im Sinne eines freiwilligen Engagements. So sind zwar über 50 Prozent aller Jugendlichen in Sportvereinen aktiv, engagiert sind jedoch nur 12 Prozent. Sind jedoch die Eltern selbst eng in die Gemeindearbeit eingebunden, haben ihre Kinder oft auch Lust sich einzubringen.

6 Tipps wie ihr Jugendliche zu ehrenamtlichen Engagement motiviert

Mut zur Verantwortung
Wie sollen Jugendliche Verantwortung und in Zukunft eigenständig Gruppen übernehmen, wenn sie niemand an die Hand nimmt? Zeigt euren Jugendlichen, dass ihr mental und körperlich für sie da seid. Ladet sie zu Vorstands- oder Gruppensitzungen ein, teilt ihnen Aufgaben zu und zeigt ihnen euer Vertrauen! Wer immer nur meckert, dass die Jugend nichts macht, ihr aber auch keine Chance gibt, tut sich selbst keinen Gefallen.

In Verantwortung hineinwachsen
Nehmt Jugendliche frühzeitig an die Hand und lasst sie in ihre Aufgaben hineinwachsen. Niemand kann von heute auf morgen 100% der Verantwortung übernehmen, eine eigene Gruppe koordinieren und organisieren und dann auch noch erwarten, dass alles fehlerfrei funktioniert. Zwei Drittel der 14- bis 19-jährigen engagieren sich bereits in der Leitung von Gruppen und der pädagogischen Betreuung anderer Kinder und Jugendlichen in ihrem Umfeld. Sie übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben wie zum Beispiel das Training der E-Jugend im Handballverein. Das freiwillige Engagement umfasst außerdem Tätigkeiten von der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Jugendliche wachsen mit ihrer Verantwortung und wer weiß, vielleicht bilden sie die nächste Vorstandsgeneration.

Spaßgesellschaft statt Pragmatismus
Freizeit und Geselligkeit spielen bei den meisten Jugendlichen nach wie vor eine große Rolle. Jedoch kann man aus dem nachlassenden Engagement in diesem Bereich schließen, dass die reine Spaßorientierung unter Jugendlichen – wie übrigens auch im Rest der Gesellschaft – stark an Bedeutung verloren hat. Hier ist sowohl der Anteil der Aktiven, als auch der Engagierten in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen.
Zugenommen haben dafür Aktivitäten, die sich dem Gemeinwohl widmen und solche, die die eigenen Interessen fördern. An erster Stelle steht nach wie vor der Spaß an der Tätigkeit und das Zusammensein mit anderen.
Aber wie schaffe ich ein Gemeinschaftsgefühl? Viele Vereine organisieren jährliche Trainingslager oder Gruppenausflüge. Dazu verreist der Verein nicht nur mit den aktiven Sportlern, sondern mit allen Vereinsmitgliedern für ein Wochenende. Wenn ihr junge Menschen für euren Verein begeistern wollt, holt sie dort ab, wo sie sich gerne aufhalten und bietet ihnen eine Gemeinschaft und Veranstaltungen mit Wohlfühlfaktor.

Nutzt andere Kanäle
Jugendliche begeistern sich für soziale Medien und das Internet, sie werden durch und durch geprägt von digitalen Einflüssen. Laptops, Smartphones und das Internet sind ihre ständigen Begleiter. Sie wachsen mit dem Fortschritt der Technik auf, kennen sich auf dem Gebiet bestens aus und sind durch die immerwährende Vernetzung zu weltoffenen und neugierigen Menschen herangewachsen. Das könnt ihr doof finden oder auch nicht. Aber ignoriert es nicht, wenn ihr den Verein und das Ehrenamt den Jugendlichen präsentieren möchtet.
Bevor Jugendliche sich heute im realen Leben auf den Weg für ein Ehrenamt machen, müssen sie sich online zumindest ansatzweise begeistern können. Dazu gehören eine eigene, regelmäßig gepflegte Webseite und die Präsenz in gängigen Sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram. Jugendliche lesen keine Anzeigen in der Zeitung. Nutzt die virtuelle Welt für die Überzeugungsarbeit.

Andere Denkweisen oder Herangehensweisen sind nicht automatisch falsch
Viele Jugendliche haben andere Ansätze an Dinge heranzugehen oder Probleme zu lösen. Ist das automatisch falsch? Nein! Strukturen zu überdenken und alte Gewohnheiten zu ändern, fällt einem oft nicht leicht. Jugendliche bringen aber neue Ideen und Konzepte mit in den Verein. Fördert die Jugend, indem ihr sie aktiv am Prozess und an der Mitgestaltung teilhaben lasst! Jugendliche sollen sich gehört fühlen, denn nur wer sich als Mitglied geschätzt fühlt, bleibt auch im Verein.

Auf Förderpreise aufmerksam machen
Ehrenamtlich aktiv sein und dabei auch noch die Chance auf einen Preis haben? Nichts einfacher als das! Das Bündnis für Gemeinnützigkeit vergibt jährlich mehr als 700 Preise! Der deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerliches Engagement in Deutschland. Durch die breit aufgestellte Auszeichnung mit bundesweiter Beteiligung findet jeder ein Projekt! Die Aussicht auf einen Preis könnte euren jugendlichen Mitgliedern ein wenig extra Motivation verschaffen.


Steckbriefe und Berichte von Jugendlichen, die sich engagieren unter https://www.deutscher-engagementpreis.de/

Fazit

Wie ihr seht, gibt es viele Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche für ehrenamtliches Engagement im Verein zu motivieren und zu begeistern! Auch wenn es erst einmal nach viel Arbeit klingt, lohnt sich der Aufwand dennoch, denn Jugendliche sind der stützende Pfeiler im Verein. 🙂

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